Als die Julifee die Sommerwärme brachte

Sommerwettergeschichte – Eine Geschichte über das Sommerwetter im Juli, über Sonne, Wärme, Gewitter, eine Fee und unzufriedene Wettergeister

„Wärme! Ich bringe Wärme dem Land. Mein Monat ist als Sonnenmonat bekannt. Jeder liebt Wärme. Die Menschen, Tiere, Blumen, Bäume. Ihnen allen bringe ich Wärme und bunte Sommerträume.“
Fröhlich sang die Julifee ihr Lied. Sie lag auf einer Wolke und sammelte Regentropfen auf.
In der Nacht hatte sie ein Gewitter übers Land geschickt, um die Schwüle zu verjagen. Nun winkte sie die Sonne herbei. Der Tag sollte wieder ein Sonnentag werden.
Gierig leckten und fraßen die Sonnenstrahlen die Regentropfenperlen vom Laub der Büsche und Bäume, von Wiesen, Straßen, Pfützen, Dächern, Parks und Gärten und schickten sie himmelwärts.
„Keine Bange“, rief die Julifee. „Der Juli ist ein Sommersonnenmonat und ich werde für Wärme sorgen.“
Sie schüttelte ihren sonnengelb strahlenden Umhang und breitete ihn sorgfältig über dem Land aus. Im gleichen Moment schwebten Millionen und Abermillionen klitzekleiner Wärmewölkchen aus dem Umhang. Wie puderfeiner Wolkenstaub verteilten sie sich überall. Sie setzten sich selbst auf Menschenköpfe und -schultern, auf Tierohren und -nasen, auf Blütenknospen und -stängel, auf Blattspitzen, Grashalme, Autodächer und überall dort, wo man auf einen Junisonnensommer wartete.
Wie herrlich warm und sommerlich und ferienfaul fühlte sich das an!
Alle freuten sich über die Wärme der Julifee. Sie liebten die wundervolle Sommerluft, die Sonne, den blauen Himmel und den leisen Sommerwind.
Die Freude der Menschen und der Natur erfüllte die gute Fee des Sommers mit großer Zufriedenheit. Sie schloss für ein Weilchen die Augen, legte das Haupt auf ihren sonnengelben Umhang und schlief ein.
Sie schlummerte lange und mit ihr dösten auch Menschen und Tiere. Sie waren träge und auch ein bisschen faul an heißen Julitagen. Am liebsten ließen sie es sich gut gehen, genossen den Tag, saßen in einem schattigen Eckchen oder lagen unter Bäumen im Gras. Andere gingen ins Schwimmbad oder setzten sich an einen Bach oder Brunnen und plantschten mit den Füßen im erfrischend kühlen Wasser. Wie schön war doch der Ferienmonat Juli!
Nur die Wettergeister waren mit der ‚Arbeit‘ der Julifee nicht einverstanden. Sie ärgerten sich sehr, bis kleine Ärgerschweißperlen von ihrem Antlitz tropften. Diese Ärgertröpfchen wiederum sorgten dafür, dass es im Land immer schwüler wurde. So schwül, dass die Julifee aus ihrem „kurzen“ Nickerchen erwachte.
„Oh“, murmelte sie betroffen und riss ihren Umhang, der sich nun sehr heiß anfühlte, hoch. „Mein Umhang. Ich muss ihn kühlen. Schnell! Schnell!“
Und sie rief – schnell schnell – die Winde herbei. Die brachten ihre Freunde, die Wolken, die Blitze und Donnerschläge mit und so begann das Juli-Wetterspiel mit einem heftigen Gewitter von neuem.

© Elke Bräunling

 

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Bildquelle © JillWellington/pixabay

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