Die kleine Waldmaus kann nicht schlafen
Kindergeschichte vom Winterschlaf – Es ist Winter und es fühlt sich gar nicht nach Winter an. Kein Schnee liegt. Es gibt weder Frost noch Eis. Immer wieder erwachen die Waldtiere aus ihrem Winterschlaf. Auch die kleine Waldmaus kann nicht schlafen
„Ich kann nicht schlafen“, sagte die kleine Waldmaus. „Die Sonne fühlen möchte ich, die Waldluft riechen und mit meinen Freunden spielen.“
Sie krabbelte aus ihrem Blätterbett im Mäusebau und trippelte zum Ausgang der Höhle.
„Leg dich wieder in dein Bettchen und schlafe weiter, kleine Maus!“, sagte Opa Maus. „Es ist Winter.“
Die kleine Waldmaus schnupperte. „Es riecht aber nicht nach Winter und es fühlt sich auch nicht so an. Mir ist warm und ich bin nicht müde.“
„Glaub mir, Mausekind! Es ist Winter und wir Waldtiere ruhen nun. Und sei leise! Deine Eltern und Geschwister schlafen. Sie sammeln Kraft für den Frühling. Frühling ist anstrengend. Viel haben wir Waldmäuse dann zu tun. Auch du, kleine Maus.“
„Oh, ich habe schon jetzt ganz viel Kraft, siehst du?“
Und ehe sich Opa Maus versah, hüpfte und turnte und tanzte und trippelte die kleine Waldmaus durch die Mausehöhle. Sie machte sogar einen Handstand und noch einen und noch einen. Dann war ihr schwindelig. Mit einem Plumps kippte sie beim schönsten Handstand um.
Da saß sie nun auf den Boden und war ein bisschen erschrocken. Ihr Herz klopfte ein wenig heftiger.
„Siehst du!“, sagte Opa Maus. „Dir fehlt die Kraft. Du musst schlafen. Alle Waldmäuse schlafen im Winter.“
„Aber ich bin gar nicht müde“, protestierte die kleine Maus wieder.
Sie blickte Opa Maus an. „Du schläfst ja auch nicht.“
„Hm hm!“ Mehr wusste Opa Maus darauf gerade nicht zu sagen. Er war nämlich wie die kleine Waldmaus so gar nicht müde. Wie auch? Ihm war warm. Dieser Winter fühlte sich so gar nicht nach Winter an. Das aber wollte er der kleinen Waldmaus nicht verraten. Nicht auszudenken, wie viele Fragen sie dann dazu stellen würde.
Zu spät.
„Bist du auch nicht müde, Opa Maus?“, fragte die kleine Maus.
„Doch, doch“, antwortete Opa Maus schnell. „Ich wollte nur kurz nach dem Rechten sehen. Einer muss schließlich auf die Mausefamilie aufpassen. Oder?“
„Oh ja!“, rief die kleine Waldmaus und klatschte vor Freude in die Hände. „Und nun helfe ich dir beim Aufpassen. Und weil Aufpassen eine langweilige Sache ist, erzählst du mir eine Geschichte. Oder zwei oder drei. Einverstanden?“
Da seufzte Opa Maus. Er seufzte tief. Dann erzählte er der kleinen Waldmaus eine Geschichte und noch eine und noch eine … und beinahe hätten die Beiden vor lauter Geschichten erzählen den Winterschlaf verschlafen.
© Elke Bräunling
Schlaft gut, Mausekinder!, Bildquelle © sipa/pixabay
Auch hier ist Winterschlafzeit im Wald:
Die kleine Waldmaus und die Zeit für den Winterschlaf
Die kleine Waldmaus und der Winterschlaf
sehr schön.
🙂
DANKE
Ich wünsche dir eine schöne, erfolgreiche und fröhliche Woche
Lieber Gruß
Elke
Habe die Geschichte den Kindern beim Kinderprogramm bei uns im Museum vorgelesen (es ging um den Winterschlaf der Tiere generell). Ist sehr gut angekommen!
Danke, Tobi, für das Feedback. Ist immer toll zu erfahren, wie die Texte bei den Kindern ankommen, ja, und ein Bericht freut mich natürlich sehr.
Viel Spaß weiterhin hier mit den Geschichten und lieber Gruß
Elke
Liebe Elke,
deine schönen Geschichten kommen nicht nur bei Kinder an sogar bei unseren Bewohnern im Heim. Sie freuen sich immer sehr darüber.
Danke für das nette Feedback und weiter viel Spaß mit den Geschichten
Lieber Sonntagsabendgruß
Elke
I didn’t understand the end. What it means “Winterschlaf verschlafen”? Did they both missed stayed awake through out Winterschaf (missed) or they slept throughout the Winterschlaf? I’m learning the language.
Ja, das ist schwer zu verstehen. Etwas “verschlafen” bedeutet in diesem Fall, etwas zu verpassen. Man könnte die Geschichte also auch so enden lassen: “und beinahe hätten die Beiden vor lauter Geschichten erzählen den Winterschlaf verpasst.” Das wäre deutlicher, aber sprachlich weniger originell für das Ende einer Geschichte. Verstehen Sie, wie ich das meine?
Yes, that’s hard to understand. Something “sleepy” in this case means missing something. So you could also end the story like this: “And the two almost missed hibernation because of all the stories.” That would be clearer, but linguistically less funny for the end of a story. Do you understand what I mean?