Der kleine Wintergeist feiert Fasching
Kleine Faschings”narren”geister wollen den Winter vertreiben. Da muss der kleine Wintergeist doch gleich mal nachsehen
Trubelig laut ging es zu im Tal. Clowns, Hexen, Schellengeister und Zottelmonster zogen durch die Straßen. Sie polterten, knallten, rasselten, heulten und johlten. Es klang zum Geisteraustreiben!
“Hohooo!”, brüllte der kleine Wintergeist in seiner Berghöhle. “Was soll dieser Schreckenslärm? Will man mich verjagen?” Er lachte und blies eine frostkalte Atemwolke in die Luft. “Mich vertreibt hier keiner.”
Er schüttelte sich, und viele Schneeflocken purzelten aus seinem Winterpelz. Dann schickte er Schnee und Eis ins Tal und zeigte sich von seiner kältesten Seite. Er strengte sich mächtig an, doch der Lärm hörte nicht auf.
“Wir treiben heut den Winter aus”, sangen die Lärmgestalten und lärmten miteinander um die Wette.
Der kleine Wintergeist wunderte sich. “Den Winter austreiben?”, rief er. “Na, denen werde ich es zeigen!”
Er setzte sein wildestes Geistergesicht auf, sträubte seine Zottelpelzhaare, füllte die Backen mit frostkalter Luft und zog ins Tal hinab.
Hier war es noch lauter. Die bunten Gestalten hatten es doch tatsächlich auf ihn abgesehen! Immer wieder sangen sie: “Wir treiben heut den Winter aus…!” Und dann dieser Lärm! Grässlich!
Dem armen Wintergeist schmerzten die Ohren. Er verzog das Gesicht und vergaß darüber, grausig und wild auszusehen.
“Wer bist du?”, kicherte eine Hexe. “Ein Zottelgeist?”
“Huhuu!” brüllte der kleine Wintergeist. “Ich bin ein Wintergeist. Ich lasse mich von niemandem verjagen!”
“Huuh!”, rief die Hexe. “Ich bin eine Hexe, und am liebsten jage ich Wintergeister. Huuuuhh!”
Sie packte ihn und zog ihn mit sich zu den Hexen, Clowns, Schellengeistern und Zottelmonstern.
“Oh, noch ein Zottelkerl”, riefen die fröhlich und nahmen ihn in ihre Mitte.
Der kleine Wintergeist wusste nicht, wie ihm geschah.
“Ich bin ein echter Geist!”, wollte er rufen, doch da fassten die frechen Gestalten ihn schon an den Schultern und tanzten los. Es bliebi hm nichts anderes übrig als mitzumachen.
Gemeinsam tanzten sie durch die Straßen und sangen. Immer lauter und fröhlicher ging es zu. Dem kleinen Wintergeist wurde es warm unter seinem Zottelpelz. Das Tanzen machte Spaß. Ausgelassen tobte er mit dem bunten Völkchen durch die Stadt und sang aus vollster Kehle:
“Wir treiben heut den Winter aus! Wir treiben heut den Winter aus…den Winter… den Winter…“
Er sang und sang und freute sich. Fasching ist ja sooo schön, dachte er glücklich. Auch ein Wintergeist muss schließlich mal eine Winter-Pause machen! Wenigstens an Fasching! Und er fasste einen Cowboy an den Händen und wirbelte mit ihm singend über die Straße.
© Elke Bräunling
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Kleiner Wintergeist?, Bildquelle © Blickpixel/pixabay
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