Der April und die Hexe
Fröhliche Aprilwettergeschichte mit einer frechen Wetterhexe und ein Sachtext zur Walpurgisnacht
Der April ist ein launischer Kerl. Er weiß nie, was er tut, aber das kennt man ja von ihm. Am besten, man beachtet ihn gar nicht. Die Menschen, Tiere, Pflanzen und auch die Naturgeister haben das längst begriffen, und sie scheren sich einen Teufel um den April. Soll er doch machen, was er will…!
Nur eine ist so blöde und fällt jedes Jahr aufs Neue auf seine Späße herein. Es ist die Wetterhexe Klimatrixa, die von allen nur ´die müde Trixa´ genannt wird. Trixa nämlich jagt den ganzen Monat den Wetterlaunen des Aprils hinterher, und je mehr sie sich aufregt, desto verrückter treibt es der April: Schnee, Regen, Eis, Sonne, Hitze, Wind, Frost und Hagel, und das alles an einem Tag!
Trixa, die Wetterhexe, zetert und flucht und setzt alles daran, dem April, diesem üblen Kerl, das Handwerk zu legen. Doch sie kriegt ihn nicht zu fassen. Vom vielen Ärgern und Herumjagen wird sie nur müde und immer müder, und wenn die Hexen schließlich zum Aprilabschied ihr großes Hexentanzfest feiern, liegt Trixa schlapp in einer Ecke und pennt. Sie erwacht meist erst, wenn die Maisonne ihre Nase kitzelt.
Da ärgert sich die müde Trixa noch mehr, und sie nimmt sich vor, sich am April ganz fürchterlich zu rächen. Im nächsten Jahr aber wirklich.
Nun, man kann sich denken, wie das ausgehen wird…!
© Elke Bräunling
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Kleine Hexe, Bildquelle © sobima/pixabay
Hexennacht/Walpurgisnacht
Die Hexennacht wird auch nach der heiligen Walpurga ´Walpurgisnacht´ genannt. Diese Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist von ganz frühen Zeiten her eine ganz besondere Nacht gewesen. Die Kelten schon hatten sie „Beltane“ genannt und als mit Freudenfeuer ein fröhliches Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest gefeiert.
Später haben die Menschen geglaubt, in dieser Nacht würden Hexen auf Besen zu ihren Tanzplätzen reiten und dort wilde Zauberfeste feiern.
Am bekanntesten ist die Sage vom Blocksberg im Harz. Dort sollen sich die Hexen mit Geistern und Dämonen treffen und gefährliche Zaubereien veranstalten. Wer sich das anschauen möchte, muss sich heimlich an einen Hexentanzplatz heranpirschen, sich einen Kranz aus Tausendgüldenkraut aufsetzen und sich mit dem „Hexenkraut“ Baldrian einreiben.
Das sagt die Sage, aber zum Glück ist es nur Aberglaube – denn hast du schon eine Hexe gesehen, die auf dem Besen durch die Lüfte reitet? Dennoch fürchteten sich die Menschen in dieser Walpurgisnacht und sie schützten sich vor den Geistern mit Lärmen, Peitschenknallen, Maiengrün, Gebeten, Feuer und Glockengeläut.
Es gibt sie aber doch auch heute, die `Geister´ in der Hexennacht: Menschen sind´s, die in dieser Nacht feiern und Unfug treiben. Sie wollen den Hexen ein wenig helfen, sagen sie, und denken sich so allerhand Streiche aus. Angeblich soll es nämlich erlaubt sein, in dieser Nacht ungestraft Unsinn zu machen. So passiert es eben mancherorts, dass Gartentore ausgehängt, Aschentonnen auf Hausdächer gehievt, Räder von Autos abmontiert und andere gemeine Dinge angestellt werden. Ja, und deshalb heißt die Hexennacht für viele auch „Frei“- oder „Störnacht“.
© Elke Bräunling