Tom und der Kater aus dem Weltraum
Abenteuergeschichte für Kinder – Im Weltraum lernt Tom den Weltraumkater Retak kennen
Tom langweilt sich. Missmutig hockt er mit Katze Mimi am Fenster und blickt in den Himmel hinauf.
“Die Wolke dort sieht aus wie ein Sofa“, murmelt er. “Schön wäre es, auf solch einem Wolkensofa in den Himmel zu fliegen.”
Tom schließt die Augen und fängt an zu träumen.
Da, auf einmal liegt er weich und bequem in der Sofawolke und fliegt himmelwärts.
Hoch geht der Flug und immer höher. Es wird dunkel. Sterne blinken ihm entgegen.
„Dort will ich hin”, sagt Tom und deutet auf einen besonders funkelhellen Stern.
Sofort steuert die Wolke auf diesen Stern zu.
Plötzlich macht es: “Plumps!!!” Dann kichert es.
Verdutzt starrt Tom auf das komische Ding, das da vor ihm sitzt und kichert. Kreisrund ist es mit Silberlocken, kurzen, dünnen Armen und Beinen und einem frechen Grinsgesicht.
“W-w-wer bist du?“, stottert Tom.
“Ich bin Retak, der Weltraumkater.”
“Weltraumkater? Gibt es das denn?”
“Du hast noch nie von mir gehört?“, wundert sich Retak. “Seltsam. Aber sag, was treibst du hier?”
“Ich bin auf dem Weg zu diesem Stern“, sagt Tom und deutet auf den besonders hell blinkenden Stern.
Retak ist entsetzt. “Zu diesem Stern? Warum?”
“Er blinkt so schön”, antwortet Tom arglos.
“Dummkopf!“, schreit Retak aufgeregt. “Blenden lässt du dich. Dies ist Agor, der gefährlichste Stern im Weltraum. Dort leben die Agnomen. Vor denen musst du dich hüten!”
Tom erschrickt. “G-gefährlich? W-warum? W-wer sind diese Agnomen?“, fragt er aufgeregt.
“Die gemeinsten Krakenwesen aller Zeiten. Wir Weltraumbewohner fürchten sie, denn sie sind böse und durchtrieben. Auf schwarzen Wolkenschiffen ziehen sie durchs All und machen jeden zu Sklaven der Dunkelheit.”
“Uih”, flüstert Tom. Vor Angst zittern seine Arme und Beine und in seinem Magen hüpft ein kleiner Angstgeist aufgeregt auf und ab. “Hoffentlich haben sie uns noch nicht entdeckt. Kehr um, Sofa-Wolke! Schnell!”
Doch wie von einem Magneten angezogen saust die Wolke weiter auf Stern Agor zu.
Ein eiskalter Luftzug weht ihnen entgegen.
Tom fürchtet sich immer mehr. “Halt an”, ruft er verzweifelt. “Hörst du, Wolke? Halt an!”
Retak schüttelt den Kopf. “Zu spät”, murmelt er. “Es gibt keine Umkehr mehr. Sie haben dich schon in ihrem Bann.”
Tom überlegt fieberhaft. “Hilf mir!“, fleht er. “Bitte.”
“Wünsch dich weg!“, antwortet Retak da.
“Wohin denn?”
“Nach Hause!“, ruft Retak. “Schnell. Wünsch dich nach Hause!”
“Aber wie? Die Wolke gehorcht mir nicht mehr”, heult Tom.
“Kennst du nicht den hypergrusoturbinellen Antrieb?“, ruft Retak ihm zu. “Er bringt dich in Gedankenschnelle an jeden Ort, den du dir denkst. Aber Vorsicht! Denk an den rechten Ort! Denk an Zuhause!”
Da schließt Tom die Augen und ruft: “Nach Hauseeeee!!!”
Sssst!!! Schon jagen Tom und die Wolke in Gedankenschnelle über den Himmel, und – auf einmal – sitzt Tom wieder in seinem Zimmer am Fenster.
„Puh!“ Tom schüttelt sich. Er reckt sich und muss gähnen. Ihm ist, als erwachte er aus einem tiefen Schlaf. Oder hat er die Sache mit Retak und dem Weltraum-Abenteuer vielleicht nur geträumt?
Auch nicht schlecht, denkt er und blickt zu Mimi, die sich auf dem Fensterbrett in einem Sonnenstrahl räkelt. Dann holt er schnell Malblock und Stifte. Die Sache mit der Sofa-Wolke, mit Retak und dem Stern Agor muss er gleich aufmalen. Ein tolles Bild wird das werden.
© Elke Bräunling
Diesen frechen Weltraumkater hat Saskia gemalt in einem tollen Buchprojekt für die Förderschule für geistig und schwerstmehrfach behinderte Kinder, in der sie ein Praktikum macht. Mehr dazu und mehr über Saskia erfahrt ihr unten in den Kommentaren.
Der Weltraumkater von © Saskia Fritsche. Ist er nicht pfiffig? 🙂
Titelbild Bildquelle © Hans/pixabay
Sehr geehrte Frau Bräunling,
die Geschichte “Tom und der Kater aus dem Weltraum” hat mich sehr inspiriert. Ich bin Saskia Fritzsche (19 Jahre alt) und mache zur Zeit ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) in einer Förderschule für geistig und schwerstmehrfach behinderte Kinder. Für diese Kinder ist das Vorlesen und Erleben von Geschichten durch Sprache und Bilder ein ganz besonderes Erlebnis und da auch manche Kinder stark sehbehindert sind, wollte ich die Geschichte vom Weltraumkater mit einfachen, großen und sehr bunten Bildern unterstützen, also ilustrieren. Ihre Geschichte eignet sich für mein Vorhaben sehr gut, da es eine kurze, aber spannende Geschichte ist, mit guten sprachlichen Bildern. Natürlich würde ich, wenn ich Ihre Erlaubnis zu diesem Vorhaben bekäme, Sie als Autorin und Ihre Internetseite als Quelle vermerken und das selbstgebastelte Buch nur in dieser Schule verwenden und vorlesen.
Ich würde mich sehr über Ihre Unterstützung freuen.
Vielen Dank im Voraus!
mit freundlichen Grüßen
Saskia Fritzsche
Gerne, Saskia!
Alles weitere per PM
Liebe Grüße
Ele