Der kleine Regentropfen und das Sommergewitter

Regenwettergeschichte für Kinder – Vom stressigen Leben eines Regentropfens an Sommertagen und dem Wasserkreislauf

 

Am Ende der Seite findest du diese Geschichte gekürzt und in einfacher Sprache

 

Ein schwüler Sommertag ist heute. Am Himmel türmen sich hohe Wolkenberge, die wie Blumenköpfe aussehen.
In diesen Wolken geht es hoch her. Millionen und Abermillionen kleiner Wassertropfen purzeln dort durcheinander, und jeder will sich den besten Platz sichern, um mit den ersten Tropfen auf die Erde hinab regnen zu dürfen. Ein richtiges Gedränge und Geschubse ist es, und auch die Blumenkohlwolken drängeln und schubsen einander immer weiter und weiter übers Land.
Da! Ein Blitzstrahl fährt vom Himmel herab, gefolgt von einem grausig lauten Donnerschlag.
“Jetzt, ja, jetzt gleich dürfen wir regnen und endlich die Erde besuchen!”, ruft der kleine Regentropfen aufgeregt und drängelt sich noch ein Stückchen weiter nach vorne.
Und da ist es auch schon so weit. Die Wolken öffnen ihre Schleusen, und in dicken Strahlen platschen die Regentropfen auf die Erde, begleitet von wildem Geblitze und Gedonnere.
Der kleine Regentropfen hat es gut erwischt. Mit den ersten Kollegen kommt er zur Erde und landet auf einem Hausdach.
Ein Glück, denkt er, dass ich nicht in einen See oder Bach gefallen bin!
Er rekelt sich auf dem Dach und genießt das Erdendasein. Viel schöner ist es hier als im voll gestopften Bauch der Wolke.
“Ich bin frei!”, jubelt er. “Juchhu, ich bin endlich frei.”
Während er sich noch freut, sind die Wolken bereits weiter gezogen und machen der Sonne und dem Himmelsblau wieder Platz.
“Schöööööön…”, singt der Regentropfen, “sooo schöööööön…”
Er singt und singt und merkt dabei nicht, wie die Sonnenstrahlen gierig an ihm lecken und fressen. Ihm wird nur auf einmal so unangenehm warm.
Hey, und was ist das? Er spürt, wie er klein und kleiner wird, genau wie seine Kollegen neben ihm. Er will sich festhalten, doch da fühlt er sich auch schon empor gehoben. Ehe er sich versieht, packt ihn eine kleine, unsichtbare Wasserdampfwolke und schwebt mit ihm himmelwärts. Da hilft kein Wehren und kein Festhalten. Hilflos muss der kleine Regentropfen mit ansehen, wie er sich immer mehr von der Erde entfernt, um schließlich mit vielen anderen Wassertropfen wieder in einer neuen dicken Wolke zu landen. Und dort sitzt er nun und starrt trübsinnig zur schönen Erde hinab.
“Dumm gelaufen!”, ruft er. “Aber ich komme wieder, Erde! Ganz bald schon.”

© Elke Bräunling

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Der kleine Regentropfen und das Sommergewitter
Kurze Fassung in einfacher Sprache

Es ist ein heißer Sommertag. Am Himmel ziehen große Wolken auf. Langsam schieben sie sich vor die Sonne. Sie sehen wie große Blumenköpfe aus.
Diese Wolken sind prall gefüllt mit vielen Millionen kleiner Regentropfen.
Alle wollen schnell auf die Erde fallen und jeder Regentropfen möchte der erste sein.
Da! Jetzt passiert es! Ein Blitz zuckt. Ihm folgt ein lauter Donner.
„Jetzt dürfen wir regnen!“, ruft ein kleiner Regentropfen.
Er freut sich und drängelt sich weiter nach vorne.
Dann öffnen sich die Wolken.
Dicke Regentropfen platschen auf die Erde, begleitet von Blitz und Donner.
Der kleine Regentropfen landet auf einem Hausdach.
Zum Glück bin ich nicht in einen See gefallen!, denkt er.
Er freut sich, dass er frei ist, und genießt die Zeit auf der Erde.
Die Wolken ziehen weiter und die Sonne scheint wieder.
„Schööön… so schöön…!“, singt der Regentropfen.
Er bemerkt nicht, dass die Wärme der Sonne ihn kleiner und kleiner macht.
Plötzlich fühlt er sich sehr leicht. Er kann sich nicht mehr auf dem Dach festhalten.
Schon schwebt er wieder in den Himmel hinauf.
Der kleine Regentropfen wird mit anderen Tropfen zu einer neuen Wolke gebracht.
Aber er ist traurig. Er wäre gerne länger auf der Erde geblieben.
Er blickt von der Wolke hinunter und ruft: „Ich komme wieder, Erde! Ganz bald schon.“
© Elke Bräunling
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Gewitterregen, Bildquelle © Free-Photos/pixabay

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