Oma Wolke und der Bienenfrühling

Umweltgeschichte für Klein und Groß – Oma Wolke sorgt für mehr Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge

Am Ende der Seite findest du diese Geschichte gekürzt und in einfacher Sprache

 

Es ging wieder los. Der Frühling, der ging los. Und Oma Wolke von nebenan, die ging auch los. Und zwar mit aller Power. Und mit ihren Freundinnen.
Pia und Pit staunten. Im letzten Sommer hatte die Nachbarin immer wieder geklagt, dass viel weniger Bienen und Schmetterlinge ihren Garten besuchten. „Früher waren es mehr, sehr viel mehr“, hatte sie gesagt. Ihre Miene dabei war ernst gewesen. Und dann hatte sie noch so etwas wie „Das muss sich ändern. Man muss etwas tun!“ gemurmelt.
Das war im letzten Sommer gewesen und Pia und Pit hatten diese Worte längst vergessen. Umso mehr staunten sie, als sie eines Nachmittags im Frühjahr die Nachbarin mit ihren beiden Freundinnen, mit denen sie oft zu Damen-Gesprächen bei Kaffee und Kuchen zusammensaß, draußen auf der Straße trafen. Mit Schaufel, Spaten, Rechen und Pflanzstäben. Nein, nicht auf der Straße waren sie zugange, sondern am Randstreifen zwischen Straße und Trottoir, wo der Boden staubig und das Gras vergilbt war. Genau dort wühlten sie in der Erde, jäteten und säuberten und taten das, was man sonst nur im eigenen Garten tat.
„Was tut ihr hier, Oma Wolke?“, fragte Pia.
„Macht ihr die Straße sauber?“, erkundigte sich Pit.
„Wir kümmern uns um unsere Zukunft“, antwortete Oma Wolke und ihre Freundinnen nickten. „Es wird höchste Zeit!“
„Unsere Zukunft?“ Pia staunte. „Am Straßenrand?“
„Nicht nur da!“, knurrte die alte Nachbarin und ihre Augen funkelten voller Kampflust. „Überall sollen wieder Blumen blühen. Kein Fleckchen Erde, das bunten Blumen Platz bieten kann, wird in diesem Frühling vor uns sicher sein“, verkündete sie und eine ihrer Freundinnen fügte hinzu:
„Einer muss sich doch um die Bienen kümmern. Oder könnt ihr euch ein Leben ohne sie vorstellen?“
Hm. Ein Leben ohne Bienen? Noch nie hatten die Geschwister so genau darüber nachgedacht.
„Eben“, fuhr Oma Wolke fort, ohne auf Antwort zu warten. „Schon lange sage ich, dass die Bienen, Käfer und Schmetterlinge neue Plätze brauchen, wo sie Nahrung finden. Wenn sie verhungern, verhungern wir Menschen eines Tages auch. Darüber sollten wir alle nachdenken!“
Hm!
Nicht nur Pia und Pit dachten an diesem Tag lange darüber nach.
„Was für eine Girlpower!“, sagte Papa am Abend. „Recht haben sie, die alten Mädchen.“
Opa nickte. „Und wie!“, ergänzte er. „Wobei mir der Ausdruck ‚alte Mädchen‘ gerade nicht gefällt. Oma Wolke und ihre Mädels sind jünger als ihr alle, jedenfalls benehmen sie sich so. Was haben die doch für eine Power!“
„Recht hast du“, stimmte Oma ihm zu. „Lasst uns den Bienenretterinnen anschließen und mithelfen! Taten helfen mehr als Reden. Seid ihr dabei?“
Aber ja! Mama, Papa, Pia, Pit und Opa nickten. War das denn überhaupt noch eine Frage?

© Elke Bräunling

 


Bienenstock, Bildquelle © summa/pixabay


Oma Wolke und der Bienenfrühling

Kurze Fassung in einfacher Sprache

Es war Frühling und Oma Wolke von nebenan war mit ihre Freundinnen sehr fleißig.
Sie arbeiteten vor dem Haus mit Schaufeln, Spaten und anderen Gartengeräten. Dort am Rand zwischen Straße und Gehweg war der Boden hart und staubig, das Gras war vergilbt.
Pia und Pit staunten.
„Was macht ihr hier, Oma Wolke?“, fragte Pia.
„Macht ihr die Straße sauber?“, wollte Pit wissen.
„Wir kümmern uns um unsere Zukunft“, antwortete Oma Wolke. „Es wird höchste Zeit!“
„Pia wunderte sich. „Unsere Zukunft? Hier am Straßenrand?“
„Nicht nur hier!“, sagte Oma Wolke bestimmt. „Es gibt immer weniger Bienen. Wir müssen uns um sie kümmern. Überall sollen wieder Blumen blühen. Blumen sind Nahrung für die Bienen. Könnt ihr euch ein Leben ohne Bienen vorstellen?“
Pia und Pit überlegten. Ein Leben ohne Bienen? Das hatten sie sich noch nie vorgestellt.
„Genau!“, sagte Oma Wolke. „Bienen und Schmetterlinge und alle anderen Insekten brauchen mehr Nahrung. Wir müssen ihnen das Leben leichter machen. Wenn sie nicht genug zu essen haben, betrifft das auch uns Menschen. Darüber sollten wir alle nachdenken!“
Darüber dachten dann nicht nur Pia und Pit nach.
„Ich bewundere die alten Damen!“, sagte Papa am Abend. „Sie haben recht.“
Opa stimmte zu. „Sie sind mutig! Das gefällt mir gut.“
„Stimmt“, sagte Oma. „Lasst uns auch Blumen und Bienen retten! Wir helfen! Taten sind wichtiger als Worte. Macht ihr mit?“
Natürlich waren Mama, Papa, Pia, Pit und Opa dabei und dann hatten sie alle viel zu tun in diesem Frühjahr.
© Elke Bräunling
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