Herbstzaubermorgen auf der Waldwiese
Kindergeschichte vom Altweibersommer – Aus Wiesen werden nach Nebelnächten manchmal funkelnde Zauberwiesen
Eine Fee hatte über Nacht viele tausend und mehr kleiner Glitzerperlchen über der kleinen Waldwiese am Rande der Straße ausgestreut. Die legten sich über Gräser und Spinnennetze, kullerten in die Blütenköpfe oder kuschelten sich zwischen Blütenstängeln und Samenkapseln.
Wie verzaubert sah die Wiese nun aus. Es war, als hätten viele tausend und mehr kleine Waldwesen sie für ein Waldwiesenfest mit Perlenketten geschmückt.
Dies sah so schön und einladend aus, dass die Sonne lächelte, als sie sich am Morgen über die Hügel am Horizont lupfte. Sie schickte gleich ein paar Sonnenstrahlen zu der kleinen “Festwiese”. Die huschten über die Feen-Glitzerperlen, umschmiegten die Gräser, Blüten und Spinnennetze und verwandelten die Wiese in eine Märchenwelt. Wie eine Schatztruhe voller Diamanten, Perlen und Silberketten sah sie nun aus.
“Da liegt ein Schatz auf der Wiese!”, rief ein Kind. Es saß in einem Schulbus, der wie jeden Morgen die Kinder in die große Stadt brachte.
Ein Schatz? Wo? Nun wollten alle Kinder im Bus den Schatz sehen und der Busfahrer, der gerne Schulbusfahrer war, lächelte. Er stoppte den Bus am Straßenrand in einer Parkbucht, schaltete die Warnblinkleuchten ein und öffnete die Türen.
Ein Schulbus mit Warnblinkleuchten? War da vielleicht etwas passiert? Sogleich hielten ein Milchlaster und ein Postauto an. Auch die Fahrer der vielen Autos, die es sonst immer sehr eilig hatten, stoppten und hatten auf einmal Zeit. Einer nach dem anderen parkten sie am Straßenrand und blickten auf die geheimnisvolle Zauberwiese hinab.
“Wie schön!”, riefen sie.
“Was für ein einzigartiges Naturwunder!”
“Ohhh! Ahhhh!“
„Toll!”
Und weil sich nun so viele an den Straßenrand drängelten, blieben noch mehr Autos stehen. So drängelten sich immer mehr Leute am Rand der Wiese. Sie taten, als hätten sie noch nie eine Wiese mit Tautropfen und Spinnweben, die sich im Licht der Morgensonne spiegelten, gesehen. Sie zückten Kameras und Handys und fotografierten Wiesenfotos. Die schickten sie nach Hause oder zu Freunden oder sie stellten sie ins Internet, so dass alle Menschen auf der Welt die Wiese sehen konnten.
Die Sonne wunderte sich. Es war doch nur eine Wiese wie viele andere auch! Sie wandte ihre Strahlen ab und zog weiter zur nächsten Wiese und zur nächsten und nächsten. Es gab so viele davon in jenen Herbsttagen, die die Menschen auch ‚Altweibersommer’ nannten.
© Elke Bräunling
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Herbstzaubermorgen auf der Waldwiese
Der Herbst und seine Oma
Altweibersommertage
Der Zauberer – Ein Rätselgedicht
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Herbstzaubermorgen, Bildquelle © Free-Photos/pixabay
Guten Morgen liebe Elke,
gerade habe ich deine schöne Geschichte gelesen und mir dazu die “Musik für den Tag” angehört. Ein wahrer Doppelgenuss ist das, vielen Dank dafür!
Herzliche Grüße
Regina
Dankeschön, liebe Regina. Ich freue mich über deinen Sonntagmorgenbesuch hier. Draußen in den Wiesen sieht`s heute aber auch wirklich aus auf der “Zauberwiese” in der Geschichte. Alles funkelt und glitzert. Wunderschön!!!
Einen schönen Tag für dich und liebe Grüße
Ele
LAuter schöne Geschichten. Danke sehr!
Bittesehr
🙂