Der kleine Igel und der lustige Mensch

Fröhliches Igelmärchen – Einmal gab ein Mensch dem kleinen Igel einen Job

Als erstes traf der kleine Igel, der sich vor großen Zweibeinern fürchtete, im Garten einen … Menschen. Was für ein Schreck! Beinahe wäre er geflüchtet hinaus auf die Wiese und weiter zum Wald, wo er zuhause war. Aber er hatte Hunger. Hatte die alte Katze ihm nicht gesagt, im Garten würde er mehr Nahrung finden als auf der Wiese, die der Sommer so sehr ausgetrocknet hatte? Dankbar erinnerte sich der kleine Igel an die Worte der Katze. Die waren stärker als die Angst. Auch der Hunger war stärker. Und so versteckte er sich zwischen gelben Ringelblumenbüscheln. Er zog den Kopf so weit ein, dass er gerade noch etwas sehen konnte, und blinzelte zu dem Menschen hinüber.
Der beugte sich gerade über ein Pflanzenbeet. Er schien dort etwas zu suchen.
„Da haben wir den Salat!“, sagte er dabei und seine Stimme klang ärgerlich und auch ein bisschen traurig. „Was wir dieses Jahr aber auch ein Pech mit unseren Salatbeeten haben! Die Schnecken fressen uns noch die Haare vom Kopf. Es sind so viele.“
Die Haare vom Kopf? Der kleine Igel erschrak. So gefährlich waren die Schnecken hier im Garten? Und gleich so viele! Huch!
„Einen Igel müsste man als Gast haben!“, fuhr der Mensch da fort. „Er könnte uns helfen.“
Er kratzte sich am Kopf und sah dabei aus, als würde er nachdenken. „Und mir war, als sei vorhin ein kleiner Igel durch den Garten gehuscht. Ein kleiner Igel, der uns und unseren Salatbeeten helfen könnte.“
Er richtete sich auf und blickte zu dem kleinen Igel herüber. Nun kam er auch noch näher. Ein Schritt und noch ein Schritt und …
Das Herz des kleinen Igels schlug schnell und schneller. Würde dieser Mensch ihn nun fangen und würde er ihm weh tun oder … Ja, was konnte er nicht alles mit ihm, dem armen, kleinen, hungrigen Igel, anstellen?
Er zögerte. Nein, diese Gefahr war ein satter Bauch nicht wert. Besser, er würde gleich und auf der Stelle weglaufen, zurück in seinen Wald. Dort war er sicher.
„Noch ein Schritt, Mensch!“, murmelte er. „Wenn du noch einen Schritt näher kommst, bin ich weg. Das schwöre ich dir. Hörst du?“
Und der Mensch schien zu hören. Er blieb stehen.
„Hab keine Angst, kleiner Igel!“, rief er ihm zu. „Und sei willkommen in unserem Garten! Bleibe ein bisschen bei uns und sei unser Gast!“
„Hm!“ Der kleine Igel blinzelte wieder. Das klang nicht nach Gefahr. Der Mensch schien ein netter Mensch zu sein.
„Wir freuen uns sehr über deinen Besuch“, sagte der Mensch da noch. „Und nun lasse ich dich alleine. Die Nacht kommt und ich bin müde. Gute Nacht, kleiner Igel!“
Mit jedem Wort entfernten sich die Menschenschritte mehr.
Der kleine Igel atmete auf.
„Ach ja“, rief da der Mensch von weitem noch. „Hab keine Scheu und friss dich satt in den Salat- und Gemüsebeeten! Der Tisch ist dort für dich schon seit Tagen gedeckt mit vielen leckeren Salatschnecken.“
„Salatschnecken?“ Der kleine Igel kicherte. Das war ja vielleicht ein lustiger Mensch! Das musste er Mama Igel unbedingt erzählen, wenn er wieder nach Hause kam. Sie sollte auch wissen, dass nicht alle Menschen gefährlich sind. Nein, da sind auch ein paar nette und lustige darunter.
Nun aber wollte er sich erst einmal den gedeckten Igeltisch anschauen und schnell tippelte er zum Salatbeet hinüber.
„Salatschnecken!“, murmelte er dabei und musste wieder lachen. „Welcher Igel isst schon gerne Salat?“

© Elke Bräunling

 


Kleiner Igel, Bildquelle © Capri23auto/pixabay

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