Friede klingt wie Musik

Fröhliche Kindergeschichte vom Frieden – Der Friede fängt im Kleinen an

Laut ging es zu auf der Straße. Wie oft am Morgen schlief die gute Laune noch und die Menschen taten das, was sie seit einiger Zeit am liebsten taten. Sie zeigten einander ihre Unzufriedenheit und stritten miteinander. Gründe dazu gab es genug, wie sie fanden. Oder sollte man sich etwa alles gefallen lassen?
Einer aber hatte mit dieser Streiterei nichts am Hut. Es war der kleine Herr Fröhlich.
„Seid nett zueinander! Ohne Friede ist der Tag ein trauriger Tag“, sagte er. „Der Friede bemalt die Welt mit bunten Farben und er klingt wie Musik.“
Er setzte die Kopfhörer auf, drehte die Lautstärke in seinem Smartphone hoch, machte ein paar Wiegeschritte und tänzelte singend los ins Büro.
„Wie kann er nur so gut gelaunt sein?“, fragte Frau Sorge ihre Nachbarin Alma, bei der sie sich gerade wieder einmal wegen Kater Franz beschwerte.
„Nomen erst Omen *“, brummte die wie immer schlecht gelaunt. „Der spielt uns seinen Frieden doch nur vor! Als ob es nicht genug Ärgernisse überall gäbe!“
,Ach so!“, meinte Frau Sorge, die sich gerne beklagte. „Es hätte mich auch gewundert, wenn seine Fröhlichkeit echt wäre. Man sollte sich beschweren.“
„Der Onkel Fröhlich ist toll“, rief da ihre kleine Tochter Annie. Sie riss sich von ihrer Hand los und rannte dem tänzelnden kleinen Mann hinterher.
„Warte, Herr Fröhlich!“, rief sie. „Ich möchte auch so schön tanzen wie du. Und singen möchte ich und lachen, ja lachen, das besonders!“
Der kleine Herr Fröhlich hörte sie nicht, denn er hatte ja die Kopfhörer auf den Ohren. Deshalb wunderte er sich, als sich plötzlich eine kleine Hand in die seine schob. Dann aber freute er sich so sehr, dass er einen lauten, fröhlichen Jodler ausstieß.
„Ta-d-da-holididiriöööö!“
Dreimal und sehr laut. Und die kleine Annie jodelte tapfer mit. Nicht ganz so laut, aber in ganz anderen, höheren Tönen.
„Ta-d-da-holididiröööö!“
„Cool! Da mache ich mit!“, rief der Schuljunge Willi. „Ist besser als diese doofe Angst vor der Mathearbeit, die im Bauch grummelt!“ Und ehe seine Mutter etwas sagen konnte, sauste er hinaus auf die Straße.
Die drei jodelten und hüpften und lachten so ausgelassen und fröhlich, dass die Leute ihre Köpfe zum Fenster heraus streckten und mitlachten. Wenn der Tag so fröhlich begann, konnte man Ärger und Kummer ja wohl mal für eine Weile vergessen.
„Ihr seid doch verrückt!“, rief Frau Sorge voller Sorge. „Er ist wie der Rattenfänger von Hameln und stiftet nur Unfrieden. Mit seinen Albernheiten bringt dieser Mensch hier alles durcheinander. Besonders die Kinder.“
„Was für ein hübscher Vergleich!“ Alma schmunzelte. „Ein bisschen mehr fröhliche Friedlichkeit würde uns allen gut stehen. Da möchte man am liebsten mitlaufen und singen und tanzen. Was meinen Sie?“
„Ta-d-da-holididiriöööö!!“, rief da Frau Sorge laut aus und schlug sogleich die Hand vor den Mund. Was war denn nur in sie gefahren, steckte diese Fröhlichkeit etwa an?
Und ehe sie weiter darüber nachgrübeln könnte, fasste sie Nachbarin Alma am Arm und schunkelte mit ihr zum Rhythmus des Liedes. Ein bisschen. Das konnte ja nicht schaden, oder?
Ta-d-da-holididiriöööö!!

* Nomen est Omen = lateinisch und heißt hier in der Geschichte, dass Herr Fröhlich so ist wie sein Name: Fröhlich nämlich

© Elke Bräunling


Singen hilft, Bildquelle © DawnyellReese/pixabay

 

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