Max besucht den Weihnachtsmann
Weihnachtsgeschichte für Kinder – Einmal wäre der Weihnachtsmann beinahe zu spät gekommen
Am Tag vor Heiligabend steht plötzlich ein Wichtel vor Max.
„Komm schnell! Begleite mich zum Weihnachtsmann!“, rief er. „Der sitzt noch immer vor hohen Wunschzettelbergen und wird nicht mit dem Lesen fertig. Wenn kein Wunder geschieht, fällt die Bescherung in diesem Jahr aus. Du musst ihm sagen, dass morgen Heiligabend ist. Auf uns Wichtel hört er nicht.“
Der Wichtel zupft an Max’ Pullover und – zack – sitzen Max und der Wichtel auf einem Wolkenschlitten.
Weit geht die Himmelsreise nach Norden.
„Wo wohnt denn der Weihnachtsmann?“, fragt Max.
„In Lappland am Berg Korvatunturi“, antwortet der Wichtel. „Und da sind wir auch schon.“
Sie landen vor einem verschneiten Haus mit roten Hauswänden und hell erleuchteten Fenstern.
„Sieh selbst!“ Der Wichtel deutet auf ein Fenster, und Max linst durch die Fensterscheibe. Wirklich, da sitzt der Weihnachtsmann vor einem Zettelberg.
„Längst müsste er unterwegs sein!“, quengelt der Wichtel.
„Stimmt“, sagt Max und klopft ans Fenster.
Der Weihnachtsmann reckt sich und öffnet die Tür. „Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“
„Ich möchte dich abholen, Weihnachtsmann“, sagt Max. „Die Kinder warten.“
„Jetzt schon?“, wundert sich der Weihnachtsmann.
„Morgen ist Heiligabend!“, rufen Max und der Wichtel laut.
Der Weihnachtsmann geht zum Kalender.
„In der Tat. Ich bin tatsächlich zu spät und muss los!” Er schüttelt heftig mit dem Kopf. “Wie kann mir das nur passieren? Und was aber mache ich mit den ungelesenen Wunschzetteln? Ich kann doch die Kinder, die sie geschrieben haben, beim Bescheren nicht vergessen?“
„Du könntest die fertigen Päckchen neu aufteilen“, schlägt Max vor. „So kriegt jeder etwas ab. Das ist besser, als gar keine Bescherung zu haben.“
„Wirklich?“, fragt der Weihnachtsmann. „Traurige Kindergesichter mag ich nämlich nicht leiden.“
„Ich werde nicht traurig sein“, verspricht Max.
Er fasst sich ein Herz, schließt die Augen und drückt dem Weihnachtsmann einen Kuss auf die Backe.
Da tropft eine Weihnachtsmannträne auf seine Nase. Kühl fühlt sie sich an, und Max öffnet die Augen.
Was aber ist das? Er steht wieder in seinem Zimmer am Fenster! So etwas aber auch!
Er winkt zu den Wolken hinauf und lacht. Nur noch einmal schlafen.
© Elke Bräunling
In einer längeren Fassung findet Ihr die Geschichte mit der Heldin Mia hier:
Mia und der Weihnachtsmann
Hier liest der Weihnachtsmann viele Wunschzettel und es macht ihn manchmal traurig:
Der Weihnachtsmann und der Wunschzettelberg
Das Haus des Weihnachtsmannes?, Bildquelle © Jill111/pixabay