Zweiminutengeschichten vom Erntefest und vom trotzigen Apfel

Zwei kleine Zweiminutengeschichten in einfacher Sprache für Kinder –

 

 

Herbsterntefest im Schulhof
Der trotzige Apfel

 

Herbsterntefest im Schulhof

Es war einmal eine kluge Lehrerin.
In einer Freistunde räumte sie mit ihrer Klasse das Grundstück neben dem Schulhof auf. Dort legten sie einen Bauerngarten an.
Die Lehrerin zeigte den Schülern, wie man Beete anlegt und wie man Kartoffeln, Bohnen und Zwiebeln in die Erde steckt.
Sie pflanzten Tomaten, Paprika und Sellerie. Dann säten sie Salat, Möhren, Gurken, Radieschen, Kürbisse und Kräuter.
Am Ende vermischte die Lehrerin den Inhalt mehrerer Samentüten und sagte:
„Damit sorgen wir für bunte Farbtupfer.“
Und jedes Kind durfte eine Handvoll Blumensamen aussäen.
Den ganzen Sommer über arbeiteten die Kinder in ihrem Garten.
Diese Arbeit machte ihnen großen Spaß.
Immer wieder gab es etwas zu ernten. Die Kinder ernteten viel Obst und Gemüse.
Die Kartoffelernte war besonders gut.
Sie ernteten mehr Kartoffeln, als sie aufessen konnten. Deshalb gab es im Schulhof ein großes Erntefest mit der ganzen Schule. Die Kinder deckten Tische mit Gemüse, Salaten, Obst und Blumen. Auf dem Kartoffelbeet loderte ein Kartoffelkrautfeuer. Darin garten die besten Kartoffeln auf der Welt.
Es wurde ein schönes Fest mit viel Spaß und Lachen und Appetit. Hinterher sagten die Schüler aus den anderen Klassen:
„Wir möchten im nächsten Jahr auch einen Garten haben.“
„Dabei können wir euch helfen“, boten sich die Kinder aus der Klasse der klugen Lehrerin an. „Wir haben das nämlich gelernt.“
Die kluge Lehrerin lächelte. Man sah ihr an, dass sie sich freute.
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© Elke Bräunling

Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Herbsterntefest im Schulhof

 

Der trotzige Apfel

Die Erntezeit ist vorüber.
Am höchsten Ast des Apfelbaumes hängt noch ein Apfel.
Mit langen Stöcken rütteln Kinder an den Zweigen.
Der Apfel aber mag sich nicht von seinem Ast trennen.
„Ich will nicht gepflückt und aufgegessen werden!“, ruft er.
Das hat er auch den ganzen Sommer schon gesagt.
„Willst du alleine im Baum hängen bleiben?“, haben die anderen Äpfel damals gefragt.
„Jawohl“, hat der Apfel trotzig erwidert. „Auf immer und ewig!“
Und mit aller Kraft klammert er sich auch jetzt an seinen Zweig.
Und nun ist er als einziger übrig.
„Lass ihn hängen!“, sagt ein Junge und lacht. „Die Vögel freuen sich, wenn sie an dir picken können.“
Oh! An die Vögel hat der Apfel nicht gedacht.
Schnell fängt er an, hässliche Grimassen zu schneiden. Er blickt so schaurig, dass kein Vogel bei ihm Rast zu macht.
Der Herbstwind kommt. Die Blätter, mit denen sich der Apfel gut unterhalten hat, fallen zu Boden. Nur den Apfel am höchsten Ast des Baumes kann auch der Herbstwind nicht weg pusten.
Und so hängt der trotzige Apfel da noch immer: Verschrumpelt, hässlich, alleine.
Er langweilt sich ganz schön an seinem kahlen Ast oben im Baum.
Manchmal blickt er zum Fenster des Hauses hinüber. Dort sieht er einige seiner Kameraden glatt poliert in einem Körbchen liegen.
Dann seufzt er. Aber ganz leise nur.
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© Elke Bräunling

Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Der trotzige Apfel

Zweiminutengeschichten vom Kater und vom Igel am Ende des Sommers findest du hier

 

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Apfelzeit, Bildquelle © congerdesign/pixabay

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