Drei Zweiminutengeschichten von Sternen in der Vorwinterzeit

Drei Zweiminutengeschichten in einfacher Sprache für Kinder

 

Der kleine Stern und das helle Dunkel
Zwei Sternchen am Morgen
Das Lächeln der Wintersterne

 

 

Der kleine Stern und das helle Dunkel
Kurze Fassung in einfacher Sprache

Das Jahr ging langsam zu Ende, und die Tage wurden kürzer.
„Warum ist es da unten auf der Erde so früh dunkel?“, fragte der kleine Stern seinen Lehrer im Himmel.
Der hieß Petronius und war ein alter Sternenmaler.
„Das ist normal im späten Herbst und im Winter“, antwortete Petronius. „Die Menschen mögen diese Zeit im Jahr oft nicht. Deshalb bleiben sie lieber in ihren warmen Häusern.“
„Wie schade!“ Der kleine Stern war traurig. „Wie sollen sie mich sehen, wenn sie nicht nach oben schauen?“, murmelte er.
Aber dann hatte er eine Idee. „Wenn sie nicht zu mir herauf blicken, gehe ich eben zu ihnen hinunter auf die Erde“, überlegte er.
Er würde sich vor ihre Fenster setzen und den Menschen sein Licht schenken. Dann würden sie das helle Sternenlicht sehen und sich freuen.
„Ja! So mache ich es! Ich bringe ihnen das helle Dunkel!“, rief der kleine Stern fröhlich. „Freuen werden sie sich alle. Und ich, ich freue mich auch.“
Und nun leuchtete der kleine Stern noch heller als zuvor. Aus Freude.
© Elke Bräunling

Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Der kleine Stern und das helle Dunkel

 

Zwei Sternchen am Morgen
Kurze Fassung in einfacher Sprache

Eines Morgens kurz vor Advent kam der erste Schnee.
Es waren nur wenige Schneeflocken, aber sie funkelten wie kleine Schmuckstücke.
Sie legten sich auf die Dächer, Autos, Straßen, Fensterbänke und sogar auf die Nasen der Menschen.
Einige Flocken fanden ihren Weg zum Fenster der Bäckerei Bauer.
Dort war das Fensterbrett mit Tannenzweigen, Kerzen und goldenen Sternchen geschmückt.
Die kleinste Schneeflocke landete auf dem kleinsten Sternchen.
„Hallo!“, sagte die Schneeflocke. „Darf ich eine Weile bei dir bleiben?“
„Ja, gerne“, antwortete das Sternchen. „Aber wer bist du? Und woher kommst du?“
„Ich bin Schneeflöckchen und komme vom Himmel“, sagte das Schneeflöckchen. „Die Wolken haben mich zur Erde geschickt, um die Stadt heller zu machen.“
„Oh, wie schön!“, freute sich das Sternchen. „Meine Heimat auch der Himmel. Rate mal, was meine Aufgabe ist!“
„Die Stadt heller machen?“, fragte Schneeflöckchen.
„Genau!“, antwortete das Sternchen. „Damit die Menschen mehr Freude im Herzen haben. Das ist wichtig in dieser dunklen Zeit.“
© Elke Bräunling

Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Sternchenmorgen

 

Das Lächeln der Wintersterne
Kurze Fassung in einfacher Sprache

Der Mond wanderte langsam über den Nachthimmel, vorbei an den Sternen des Orion.
„Hallo, Freunde!“, rief der Mond. „Endlich sehe ich euch wieder am Himmel. Es ist wohl Winter geworden?“
„Ja, es ist Winterzeit!“, rief ein Stern, den die Menschen Betelgeuse nennen. „Und es ist die Zeit für festliche Lieder.“
„Lieder? Könnt ihr singen?“, fragte der Mond und lachte.
Die Sterne kicherten. „Nein, wir singen nicht. Unsere Aufgabe ist es, zu leuchten und die dunkle Winterzeit heller zu machen.“
„Das Singen übernehmen die Menschen“, erklärte Betelgeuse. „Wir zeigen ihnen, dass die festliche Zeit gekommen ist.“
„Aber viele Menschen blicken gar nicht mehr zu uns hoch“, sagte ein anderer Stern. „Sie beachten uns kaum.“
„Das habe ich auch bemerkt!“, seufzte der Mond. „Manchmal sehen sie nicht einmal mich.“
„Dann müssen wir noch mehr leuchten!“, schlug ein Stern vor.
„Und heller müssen wir sein!“, rief ein anderer.
„Und lächeln müssen wir!“, sagte ein dritter Stern.
Und das taten die Sterne dann auch. Sie leuchteten hell und immer heller.
„Schau mal!“, sagte ein kleiner Junge, der von seinem Bett zum Fenster schaute. „Die Sterne lachen uns zu!“
„Ich glaube, sie bereiten sich auf Weihnachten vor“, überlegte sein Vater.
„Weihnachten? Sterne? Wie schön“, murmelte der Junge und schlief ein.
Sein Vater zog ihm die Decke bis ans Kinn, gab ihm einen Kuss und ging leise aus dem Zimmer.
Da lächelten die Sterne und der Mond am Himmel gleich ein bisschen mehr.
© Elke Bräunling

Sternbild ORION

 

Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Das Lächeln der Wintersterne

 

 


Bildquelle © pixabay
Orion, Bildquelle © sl1990/pixabay

 

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