Drei Zweiminutengeschichten von Wundern und Geheimnissen im Advent
Drei Zweiminutengeschichten in einfacher Sprache für Kinder – Advent
Das Adventsglöckchen
Das Weihnachtsgeheimnis
Ein Wunderstern für die kleine Oma
Das Adventsglöckchen
Kurze Fassung in einfacher Sprache
Einmal am Tag läutete das Glöckchen in der Kapelle oben am Weinberg. Hell und feierlich schickte es seine Klänge ins Tal.
Das berührte die Bewohner der kleinen Stadt sehr. Der Klang des Glöckchens war sehr feierlich und erinnerte an die Weihnachtszeit. Er bereitete ihnen Freude.
Jeden Tag nun warteten die Menschen auf die täglichen Glockenklänge.
Seltsam war nur, dass keiner wusste, wann die Glocken läuten würden. Das geschah nämlich jeden Tag zu einer anderen Zeit. Auch wusste niemand, wer das Glöckchen schlug. Es war wie ein kleines Wunder.
„Das sind die Weihnachtselfen“, sagten die Erwachsenen zu den Kindern. „Sie rufen die Helfer des Christkinds zur Arbeit. Für die nämlich gibt es jetzt viel zu tun.“
Die Kinder aber schüttelten die Köpfe. „Es sind die Engel“, flüsterten sie. „Sie besuchen uns, nachts, wenn alle schlafen.“
„Nein“, sagte Oma Meier, die Mutter des Bürgermeisters. „Die Schutzengel sind’s. Sie treffen sich, um in der Weihnachtszeit besonders gut auf uns Menschen aufzupassen. Auch wollen sie uns eine Adventsfreude bereiten.“
Die Bewohner lauschten der alten Frau voller Ehrfurcht und staunten.
Es gab noch viele andere Erklärungen. Die machten die Sache mit dem Adventsglöckchen von Tag zu Tag spannender.
Advent war eben eine spannende Zeit. Und eine geheimnisvolle.
© Elke Bräunling
(1303 Zeichen)
Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Das Adventsglöckchen
Das Weihnachtsgeheimnis
Kurze Fassung in einfacher Sprache
Der erste Schnee war gefallen. Er verwandelte den Wald in einen Zauberwald.
„Toll!“, rief das kleine Mädchen, das am Rande des Waldes wohnte.
Fast den ganzen Nachmittag war es im Schnee unterwegs.
Plötzlich schimmerte ihm ein goldener Schneeflockenstern entgegen.
Das Mädchen staunte „Bist du aus der Schneewolke gefallen? Bist du ein Zauberflockenstern?“
Es hob den Stern auf und hängte ihn an den Zweig einer Tanne.
„Hier kann dich jeder sehen und sich freuen. Und morgen komme ich dich wieder besuchen.“
Am nächsten Tag blinkte dem Mädchen am Fuße der Tanne eine kleine goldene Kugel entgegen. Hell glänzte sie im Licht der Sonnenstrahlen.
Vorsichtig hob das kleine Mädchen den kostbaren Fund auf.
„Unser Wald ist ein Zauberwald geworden“, sagte es.
„Ja, ja, ja!“ , flüsterte es da vom Zweig der Tanne. „Der Zauber kommt zur Adventszeit. Auch du wirst Überraschungen entdecken. Es sind … kleine … Weihnachtsgeheimnisse.“
„Schön!“, rief das Mädchen. „Aber sag, wer bist du? Ich kann dich nicht sehen.“
„Niemand kann mich sehen. Ich bin … auch … ein Weihnachtsgeheimnis. Und nun muss ich weiter ziehen. Ich wünsche dir eine gute Zeit, mein Kind. Auf Wiedersehen!“
„A-a-auf Wiedersehen“, stammelte das Mädchen.
Mehr wusste es gerade nicht zu sagen und das war gut so.
Es hängte die goldene Kugel neben den glitzernden Stern in die Tanne und freute sich.
© Elke Bräunling
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Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Der kleine Bär und der Weihnachtszauberwald
Ein Wunderstern für die kleine Oma
Kurze Fassung in einfacher Sprache
In der Weihnachtszeit glitzert Oma Kleins Fenster nicht weihnachtlich bunt wie sonst. Alle wundern sich. Was ist los mit Oma Klein?
„Für wen soll ich mein Haus schmücken?“, fragt sich Oma Klein und denkt an ihre Kinder, die kürzlich umgezogen sind weit weg in eine andere Stadt. „Für mich alleine lohnt es sich nicht.“
Oma Klein ist traurig. Weil sie aber über ihren Kummer nicht redet, weiß das keiner.
Keiner?
Eines Nachts zaubert der Winter eine Eisblume, die wie ein großer Adventsstern aussieht, an Oma Kleins Fensterscheibe.
Wie freut sich da Oma Klein, als ihr am Morgen der Stern entgegen funkelt!
Ihr wird ganz warm ums Herz und endlich kann sie wieder lächeln.
Da kitzelt ein Sonnenstrahl den Eisblumenstern und löst ihn in kleine Wassertropfen auf.
„Danke, Wunderstern!“, ruft Oma Klein.
Dann holt sie ihren Weihnachtsschmuck vom Dachboden. Viel ist noch zu tun: Das Fenster schmücken, Tannenzweige schneiden und Plätzchen backen.
Wie jedes Jahr will sie die Kinder der Straße zum Plätzchen essen und Geschichten erzählen einladen. Und während sie ihre Vorbereitungen trifft, denkt sie sich neue Weihnachtsgeschichten aus.
© Elke Bräunling
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Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Ein Eisblumenstern für die kleine Oma
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Zeit der Wunder und Geheimnisse, Bildquelle ©moritz320/pixabay